Bericht von Frank

Als Michaela und ich während der nächtlichen Anfahrt von Schnee und Minusgraden (siehe Bild) auf dem Brenner überrascht wurden, kamen uns kurz Zweifel, ob wir mit dem Trainingslager nicht wettertechnisch etwas zu früh dran waren. Auch bei unserer Ankunft in Cecina, Toskana, Italien regnete es, so dass die bereits anwesenden Rennradfahrer wieder zurück zur Ferienanlage flüchteten. Kaum hatten wir jedoch ausgepackt und unsere Rennräder montiert zeigte sich die Sonne, so dass wir eine kurze Spritztour bei annehmbaren Temperaturen machen konnten. In der folgenden Woche war das Wetter denn auch ok, also nur ein Tag mit wenig Regen und meist zwischen 15 und 20 Grad.

Die Ferienanlage (hier für mehr Infos klicken) enthielt mehrere Bungalows (mit Küche) und Appartements, dazu einen Pool (25m), ein Restaurant, einen Minimarkt, einen Fitnessbereich und einen (kleinen) Bereich mit kostenlosem WLAN.

Radeln
Am nächsten Tag ging es dann los mit den Rennradtouren, die von der Gruppe um Gerhard Müller von ProTrainingTours (hier für mehr Infos klicken) organisiert wurden. Es gab drei Gruppen mit unterschiedlichen Leistungsstufen im Angebot. Etwas überrascht waren wir alle, dass auch die "Cappuccino Gruppe" am ersten Tag 110 km fährt. Auch in den folgenden Tagen unterschieden sich die Gruppen weniger in den Distanzen als im Tempo oder in den Höhenmetern. Ich war meist in der mittleren Gruppe unterwegs, die Distanzen von 80 - 110 km und 400 - 1200 hm pro Tag fuhr. Die Unterschiede in der Fitness innerhalb einer Gruppe zeigten sich vor allem bei den Anstiegen.

Aber auch meine Tour mit der Cappuccino Gruppe war schön, bei den Anstiegen konnte jeder sein Tempo fahren und als schnellster (in der Cappuccino Gruppe) fuhr ich sie halt wieder runter, traf die Gruppe und fuhr nochmal mit ihr hoch. Mittags gab es jeweils eine kurze Cappuccino Pause, wahlweise auch mit Focaccia oder belegten Paninis. Hin und wieder trafen sich hier unterschiedliche Gruppen, so dass zur Mittagszeit auch schon mal die Gruppe gewechselt wurden. Überrascht und gefreut hat mich der Applaus, als ich am letzten Tag die Bergwertung der zweiten Gruppe "gewann" und von den anwesenden der ersten Gruppe im Cafe in Empfang genommen wurde :-) Daraufhin motiviert schloß ich mich für den Nachmittag der schnellsten Gruppe an und durfte mich später mit der Gruppe einen recht steilen Anstieg über ungezählte Serpentinen hinaufkämpfen. Michael B., Michael M. und Tobias waren naturgemäß vor mir oben, dennoch hat der Anstieg viel Spaß gemacht. Einige aus der ersten Gruppe waren nicht ausgelastet und schoben daher ein Spezialtraining im Kreisverkehr in Cecina ein (siehe Bild links) :-)

Gerhard Müller und seine Guides suchten stets schöne Ziele aus, so z.B. einen wunderbaren Spezialitätenladen (siehe Bild rechts) in einem der toskanischen Dörfer, die meist auf einem Hügel lagen. Dieser war eine Reise und einen Besuch definitiv wert. Erwähnen muß man jedoch auch leider den teilweise sehr schlechten Straßenbelag, der manchmal den Wunsch nach einem gefederten Mountainbike aufkommen ließ. Die Abfahrten waren jeweils um 10:30 also hatte (fast) jeder genügend Zeit zum Aufstehen ...

Ich vermisse jetzt schon die vielen Hügel, die wir rauf und runter gefahren sind. Oft hatten wir als Ziel eine Piazza oder eine Kirche die von weither sichtbar war. Gerne würde ich wieder eine Tour rauf nach Casale machen und dann den Ausblick von der Kirche in Montescudaio genießen (siehe Bild links), um dann wieder die Abfahrt nach Cecina zu genießen :-)





Beim Schwimmen gab es kein organisiertes Training und so trainierte jeder für sich bzw. in kleinen Gruppen. Beim ersten Mal sprang ich nur mit Shorty in den Pool, ging jedoch leicht unterkühlt schon nach 1 km wieder raus, bei den folgenden zwei Mal nahm ich dann meinen Neo und es hat besser gepasst. Das Wasser im Pool war am Anfang der Woche noch recht kalt, mit Neo aber ok. Laut Horst hatte das Meer eine ähnliche Temperatur. Ich jedoch nutzte außschließlich den Pool, da er nur 50 Meter entfernt von unserem Bungalow war.

Beim Laufen gab es ebenfalls kein organisiertes Training, so dass entweder alleine oder in kleinen Gruppen gelaufen wurde. Der angrenzende Pinienwald war jedoch wunderschön und immer wieder bot sich ein Ausblick aufs Meer. Darüberhinaus gab es markierte Strecken mit angebenen km Zahlen, so dass auch Intervalltraining etc. problemlos möglich war.

Am Donnerstag machten wir einen Ausflug nach Elba, leider ging es etwas chaotisch zu, so dass wir es nicht schafften gemeinsam mit der Fähre überzusetzen :-o Trotzdem hatten alle einen schönen Tag auf Elba, sei es dass sie mit Rennrädern, MTBs oder mit dem Bus unterwegs waren. Wir waren zu viert mit MTBs unterwegs und hatten nach dem anstrengenden Aufstieg zur Festung Volterraio ein Mittagessen in Porto Azzurro und im Anschluss einen Cappuccino in Capoliveri, wo wir dann auch Helga und Martina mit ihren Kindern zufällig trafen. Wir nutzen sogar die letzten 20 Minuten vor Abfahrt der Fähre zum Festland um die Festung in Portoferraio mit unseren MTBs zu "erobern" :-o so dass wir auf die Minute genau auf die Fähre einrollten.

Entspannung und Alternativprogramm Neben dem Sportprogramm gab es Yoga mit Christiane im Angebot, einen Besuch in den Thermen bei Saturnia (siehe Bild links) oder der nahe Strand.

Darüberhinaus gab es zwei Vorträge, einmal den Vortrag am Sonntagabend von Gerhard Müller mit Infos über die Touren in der kommenden Woche und am Donnerstagabend einen Vortrag zum Thema Ernährung von Dr. Feil, von denen die Zuhörer später interessiert berichteten.

Abends kochten wir meist gemeinsam in wechselnden Bungalows wo jeder etwas beisteuerte, das klappte zwar nicht immer perfekt (mal gab es Soße ohne Nudeln oder viel zuviel von allem), aber es war natürlich schön abends noch zusammen zu sitzen und den Tag zu besprechen. Am letzten Tag der Woche diskutierten wir ob beim nächsten Trainingslager nicht doch wieder Halbpension gewählt werden sollte, weil die zusätzliche Zeit (kein Kochen + Spülen) fürs Sporteln und anderes zur Verfügung stehen würde.

Dank an Rolf für die Organisation des Trainingslagers.

Weitere Bilder gibt es hier.